Glaukom (Grüner Star) beim Hund
Was ist ein Glaukom?
In der Fachsprache wird der Grüne Star als Glaukom bezeichnet. Dabei kommt es zu einer Erhöhung des Augeninnendruckes, welche für den Hund sehr schmerzhaft ist. Dadurch kann es innerhalb von kürzester Zeit zur vollständigen Erblindung kommen.
Meist ist erst mal nur ein Auge betroffen. Erst nach einigen Monaten kommt es auch beim zweiten Auge zum Glaukom.
Ursache
Durch den erhöhten Innendruck wird die Netzhaut (Retina) sowie der Sehnerv beschädigt. Grund dafür ist das Kammerwasser. Dieses wird im hinteren Auge, dem sogenannten Ziliarkörper, produziert. Danach fließt es durch die Pupille in den vorderen Bereich des Auges.
Schlussendlich erfolgt der Abfluss des Kammerwassers durch den sogenannten Kammerwinkel. Dieser ist für eine gesunde Zirkulation des Kammerwassers zuständig. Ist das Gleichgewicht des Kammerwinkels gestört, kann das Wasser nicht richtig abfließen. Es kommt zum erhöhten Augeninnendruck.
Primärglaukom
Hier kann oftmals keine genaue Ursache für die Erkrankung gefunden werden. Die Störung erfolgt dabei durch eine Verengung oder Fehlbildung des Kammerwinkels. Es gibt jedoch einige Rassen, die vermehrt zu einer Missbildung des Kammerwinkels neigen. Diese vererbbare Krankheit heißt Goniodysgenesie.
Sekundärglaukom
Verschiedene Augenerkrankungen können ein Grund für einen erhöhten Augeninnendruck sein. Dazu zählen unter anderem:
- Uveitis (Augenentzündung)
- Katarakt (Grauer Star)
- Linsenluxation
- Tumorerkrankungen
- etc.
Symptome
Je nachdem wie weit das Glaukom bereits fortgeschritten ist, zeigt der Hund mehr oder weniger Symptome, die auf einen Grünen Star hinweisen können. Hier ein paar Beispiele:
- gerötete Augen
- tränende Augen
- Lichtscheue
- vermehrtes Augenreiben
- Zusammenkneifen der Augen
- Hund lässt sich nicht am Kopf berühren
- verminderte Sehkraft
- Pupille weitet sich
- trübe Hornhaut
Diagnose
Der Tierarzt misst zunächst den Augen-Innendruck, wodurch er ein Glaukom sofort diagnostizieren kann. Mittels einer Elektroretinografie kann er dann prüfen, wie weit die Netzhaut bereits beschädigt ist. Er sieht dann, ob diese noch behandelt werden kann oder er den Hund vor der Erblindung nicht mehr schützen kann.
Um die genaue Ursache für das Glaukom zu definieren, führt der Tierarzt eine Kammerwinkeluntersuchung durch. Dabei kann er die Goniodysgenesie diagnostizieren oder die Ursache bei einer anderen Augenerkrankung feststellen.
Behandlung
Ein Glaukom wird mittels Medikamenten und speziellen Augentropfen behandelt, Diese senken dann den überhöhten Druck.
Dabei gilt: je früher die Krankheit erkannt wird, desto grösser sind die Heilungschancen, denn beim Glaukom kann der Hund innerhalb von 24-48 Stunden vollständig erblinden. Weiterhin behandelt der Tierarzt die Krankheit ursachenspezifisch.
Sind der Sehnerv sowie die Netzhaut noch nicht zu sehr beschädigt, kann ein Spezialist eine Operation vornehmen, wobei er die Sehkraft des Hundes erhalten kann. Ist das Hundeauge bereits erblindet, empfehlen viele Augenspezialisten das betroffene Auge zu entfernen, da der Hund trotz fehlender Sehkraft meist noch unter starken Schmerzen leidet.
Vorbeugung
Einige Rassen neigen zur Goniodysgenesie (Primärglaukom), weshalb man die Augen dieser Rassen vermehrt kontrollieren sollte. Ansonsten gilt: wird eine Veränderung im Auge des Hundes festgestellt, muss dies dann unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden.
Besonders vom Glaukom betroffene Rassen
Jeder Hund kann an einem grünen Star erkranken. Wie geschildert, gibt es aber Rassen, welche vermehrt zum Primärglaukom neigen. Dazu zählen beispielsweise:
- Alaskan Malamute
- Akita Inu
- Basset Hound
- Beagle
- Bloodhound
- Bouvier des Flandres
- Chow Chow
- Cocker Spaniel
- Entlebucher Sennenhund
- Flat Coated Retriever
- Golden Retriever
- Samojede
- Schnauzer
- Shih Tzu
- Sibirischer Husky
- ect.
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