Progressive Retina Atrophie (PRA) beim Hund
Was ist Progressive Retina Atrophie (PRA) bei Hunden?
Hierbei handelt es sich um eine vererbte Netzhauterkrankung, welche in jedem Fall zu einer Erblindung führt. Im Hundeauge sorgen sogenannte „Stäbchen“ für das Sehen in der Dämmerung sowie in der Nacht.
Die sogenannten „Zapfen“ sind für die Farberkennung und das Tageslicht verantwortlich. Diese beiden Faktoren nennt man „Fotorezeptoren“. Funktionieren diese nicht mehr richtig, wird die Netzhaut immer dünner, bis sie letztendlich ganz aus dem Auge verschwindet.
Es kommt dann zum Verlust des Sehvermögens und zur vollständigen Erblindung. Bei einer PRA Erkrankung sind leider immer beide Augen betroffen.
Der Begriff Progressive Retina Atrophie setzt sich wie folgt zusammen:
progressiv = fortschreitend |Retina = Netzhaut |Atrophie = absterbend
Symptome
Ein erstes Anzeichen ist die Unsicherheit des Hundes im Dunkeln. Die Sehkraft nimmt im Krankheitsverlauf immer mehr ab, weshalb der Hund auch bei Tageslicht immer weniger Sehvermögen aufweist und unsicherer durch die Gegend läuft.
Mit der Zeit wird die Linse immer trüber und es entsteht ein grauer Star, auch Katarakt genannt. Eine weitere Auffälligkeit sind die erweiterten Pupillen, die nicht oder nur noch sehr schlecht auf Licht reagieren.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt beim Tierarzt. Dieser erweitert zuerst die Pupillen mittels speziellen Augentropfen, um die Netzhaut danach detailliert mit einem Ophthalmoskop zu untersuchen. Wird die Sicht auf die Netzhaut aufgrund des Katarakts verhindert, kann eine Diagnose mittels eines Elektroretinogramms (ERG) gestellt werden.
Progressive Retina Atrophie – die Behandlung
Eine Therapie für eine Progressive Retina Atrophie gibt es leider nicht. Da die Stärke des Sehvermögens aber nur sehr langsam abnimmt, kann sich der Hund sehr gut daran gewöhnen. Weiterhin sind Nase und Ohren für den Hund eine wichtige Unterstützung.
Vorbeugung
Da die Krankheit autosomal rezessiv vererbbar ist, dürfen betroffene Hunde nicht für die Zucht verwendet werden.
Nur beim Sibirien Husky wird die Krankheit gonosomal dominant vererbt, was so viel wie geschlechtsabhängig bedeutet. Aber auch hier dürfen betroffene Tiere nicht zur Zucht verwendet werden.
Besonders betroffene Rassen
- Amerikanische Cocker Spaniel
- Akita
- Australian Cattle Dog
- Australian Kelpie
- Englischer Cocker Spaniel
- Entlebucher Sennenhund
- Französische Bulldogge
- Irish Setter
- Labrador Retriever
- Nova Scotia Duck Tolling Retriever (Toller)
- Shetland Sheepdog
- Zwergpudel
- Zwergschnauzer
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