Magendrehung beim Hund
Was ist eine Magendrehung?
Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen einmal um die eigene Achse. Dieses Phänomen nennt man auch „Torsio ventriculi“. Blutgefässe sowie Mageneingang und Magenausgang werden abgeschnürt. Die Gase dehnen sich im Magen langsam aus, was für einen Blähbauch sorgt.
Sobald das Gewebe gegen die Lunge drückt, bricht der Kreislauf zusammen und es kommt zu einem Kollaps. Wird nicht sofort eine Operation vorgenommen, führt die Magendrehung innerhalb weniger Stunden zum Tod. Doch leider hilft dieses Vorgehen nicht immer. Schon sehr oft sind Hunde nach der Operation an einer Blutvergiftung oder an Herzversagen gestorben.
Wie entsteht eine Magendrehung?
Die Drehung selbst verursacht beim Vierbeiner nur einen kleinen Schmerz. Dabei kommt es vor, dass der Hund aufjault. Bis jetzt wurde noch nicht vollständig herausgefunden, wie eine Magendrehung entsteht. Es gibt aber gewisse Risikofaktoren:
- grössere Hunderassen sind öfters betroffen als kleine
- betroffene Verwandte
- ältere Hund aufgrund der ausgeleierten Muskeln und Bändern
- hastiges Schlingen
- ängstliche und nervöse Hunde sind ebenfalls öfters betroffen
Magendrehung und ihre schimmen Folgen © www.erste-hilfe-beim-hund.de
Symptome
- Speicheln
- blasse Schleimhäute
- starkes Hecheln
- Unruhe
- Würgereiz
- Krümmen des Rückens
Dies sind Symptome, die beim Hund am Anfang auftreten können. Dazu kommt der Versuch zu Erbrechen oder der Versuch Wasser aufzunehmen. Aufgrund der Umdrehung klappt dies aber nicht. Der Bauch bläht auf und wird hart. Ausserdem wird der Hund apathisch und ständig schwächer.
Der Gang zum Tierarzt
Wichtig ist, dass man sich zuerst beim Tierarzt erkundigt, ob man den Hund vorbeibringen kann oder nicht. Nicht alle Tierärzte sind chirurgisch für einen solchen Eingriff ausgerüstet. Man sollte sich also überlegen, direkt in eine Klinik zu fahren.
Fühlt man sich selber nicht in der Lage, sich ans Steuer zu setzen, ist es ratsam, jemanden als Begleitperson mitzunehmen. Letztendlich sollte man sich aufgrund der hohen Unruhe nicht in Gefahr bringen. Für den Hund ist es übrigens am besten, wenn er seitlich transportiert wird, da er sich so am wohlsten fühlt.
Diagnose
Eine zuverlässige Diagnose kann nur durch eine Röntgenaufnahme erstellt werden. Wichtig dabei ist, dass das Röntgenbild von der rechten Seite aufgenommen wird. Die Verlagerung der Gase verleiht dem Magen ein zipfelartiges Aussehen, welches rechts besser zu erkennen ist. Diese Kompartmentbildung wird im Englischen auch als „double bubble“ bezeichnet und weist klar auf eine Magendrehung hin.
Wie kann man eine Magendrehung vorbeugen
Eine abwechslungsreiche Fütterung kann eine Magendrehung vorbeugen. Trockenfutter, bei welchen viele Fette enthalten sind, sind ebenfalls ein Risikofaktor. Eine übermässige Zufuhr von Calcium führt zu einer verlangsamten Verdauung, was wiederum zu einer Magendrehung führen kann.
Den Vierbeiner lieber öfters mit kleinen Mahlzeiten belohnen, als nur einmal am Tag Futter bereitzustellen. Viele Hunde fressen sehr schnell. Dafür gibt es spezielle „Anti-Schling-Näpfe“, welche das hastige Fressen verlangsamen können.
Nach dem Fressen sollte eine Pause eingelegt werden. Toben mit vollem Magen kann ebenfalls Auslöser einer Magendrehung sein.
Das richtige Fressen kann vieles verhindern.
Häufig betroffene Rassen
Grössere Rassen sind laut Statistik öfters betroffen. Man geht davon aus, dass der Magen dieser Rassen eine grössere Bewegungsfreiheit hat und so schneller eine Umdrehung stattfinden kann. Folgende Rassen stehen ganz oben auf der Liste der am meisten betroffenen Hunde:
- Berner Sennenhund
- Deutsche Dogge
- Deutscher Schäferhund
- Dobermann
- Neufundländer
- Rottweiler
- Mischlinge
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