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Kromfohrländer

Kromfohrländer » Rassebeschrei­bung

Widerristhöhe: beide 38 – 46 cm
Gewicht: Rüden 11 – 16 kg / Hündinnen 9 – 14 kg
Lebenserwartung: 12 – 15 Jahre
Herkunft: Deutschland
Art: Begleithund
Charakter: der Kromfohrländer ist lernfähig, treu, wachsam, freundlich, verspielt
Farben: Grundfarbe: weiß / Abzeichen: hellbraun, rotbraun, dunkelbraun / schwarze Spitzen bei brauner Unterwolle erlaubt.

Verhalten und Wesen

Der Kromfohrländer ist ein sehr anpassungsfähiger Hund, welcher sich eine Person aussucht, mit der er eine sehr enge Bindung aufbaut. Mit Kindern und Artgenossen kommt der mittelgroße Vierbeiner in der Regel gut klar, wenn man ihm den richtigen Umgang von klein auf zeigt.

Fremden gegenüber zeigt sich die Rasse entweder sehr zutraulich, oder misstrauisch. Dies hängt sehr vom Wesen jedes einzelnen Kromis ab. Im Alltag erweist sich der Kromfohrländer dabei als treuer und liebevoller Begleiter.

Ursprung und Geschichte

Der Kromfohrländer besteht aus einer Mischung des drahthaarigen Foxterriers und dem Grand Griffon Vendéen.

Im Jahr 1945 kam ein Grand Griffon Vendéen mit amerikanischen Soldaten nach Deutschland. Hierzulande machte er sich selbstständig auf die Suche nach Futter – jedoch erfolglos. Als er dann kurz vor dem Verhungern war, hat ihn Ilse Schleifenbaum bei sich aufgenommen und aufgepäppelt. Sie gab ihm den Namen „Peter“.

Die Nachbarn von Ilse Schleifenbaum hatten einen Foxterrier ohne Stammbaum. Sie nannten ihn Fiffi. Als es nach einer Paarung der beiden Hunde zu gesunden und munteren Welpen kam, welche einen hervorragenden Charakter widerspiegelten, wiederholte man die Zucht mehrmals.

So kam es zum heutigen Kromfohrländer, der seinen Namen der Gemarkung „Krom Fohr“ (krumme Furche) verdankte. „Krom Fohr“ liegt in der Nähe von Siegen im südlichen Nordrhein-Westfalen, wo Ilse Schleifenbaum wohnte.

Die Rasse zählt zu den neusten Errungenschaften in Deutschland. Erst im Jahr 1955 erkannte man den Kromfohrländer offiziell als eigenständige Rasse an.

Im Jahr 1960 wurde erneut ein Foxterrier eingekreuzt, um die braune Farbe aufrechtzuerhalten.

Fellvariationen

Den Kromfohrländer gibt es in zwei verschiedenen Fellvariationen.

Rauhaar

Der Rauhaar Kromfohrländer weist eine raue Textur inklusive Bart auf. Die Haarlänge auf dem Rücken ist nicht länger als 7 cm. An den Seiten beträgt die Haarlänge nur ca. 3 cm. Im Gesicht und am Fang sind die Fellhaare etwas länger. Eine weiche und kurze Unterwolle ist vorhanden.

Glatthaar

Der Glatthaar Kromfohrländer weist eine weiche Textur auf. Einen Bart trägt der Glatthaar Kromfohrländer nicht. Die Haarlänge auf dem Rücken ist nicht länger als 7 cm. An den Seiten beträgt die Haarlänge nur ca. 3 cm. An den Ohren, der Unterseite des Halses sowie an der Brust sind die Haare etwas länger.

Die Haare im Gesicht sind dafür eher kurz. Eine kurze und weiche Unterwolle ist ebenfalls vorhanden.

Haltungsempfehlung

Da der Kromfohrländer sehr intelligent und lernwillig ist, gestaltet sich die Erziehung in der Regel einfach. Wichtig dabei ist, dass die Erziehung liebevoll und vor allem konsequent ist, da der Kromfohrländer sonst das Kommando übernehmen will.

Er ist sehr anpassungsfähig und daher spielt es dem Vierbeiner keine Rolle, ob sein Rudel aus einer Familie oder einer einzelnen Person besteht. Ob ein Haus auf dem Land oder eine kleine Wohnung mitten in der Stadt ist dem Kromfohrländer ebenfalls egal. Die Hauptsache ist, dass er viel Zeit mit seinen Liebsten verbringen kann und nicht alleine draußen in einem Zwinger gehalten wird.

Beschäftigungs­möglichkeiten

Der Kromfohrländer liebt es, lange Spaziergänge zu unternehmen. Trotz seiner beiden Vorfahren, welche als Jagdhunde gezüchtet worden sind, zeigen die meisten Hunde dieser Rasse kaum Jagdtrieb. Er weist jedoch bis ins hohe Alter einen großen Spieltrieb auf, welchen man gut für verschiedene Spiele zu Hause, diverse Sportarten draußen und abwechslungsreiche Aktivitäten, wie Beispielsweise Nasenarbeit nutzen kann.

Krankheiten

Untenstehend findest Du eine Auflistung von Krankheiten, die beim Kromfohrländer auftreten können. Da es sich bei vielen von diesen um vererbbare Krankheiten handelt, lassen sich diese durch eine seriöse Zucht verhindern.

Autoimmunhämolytische Anämie (AIHA)

Bei einer Anämie ist nimmt die Erythrozytenmasse ab. Daraus folgt das Abnehmen des Hämatokrits und des Hämoglobins. Die Anämie gilt nicht als primäre Krankheit, sondern vielmehr als Folge einer Erkrankung.

Die autoimmunhämolytische Anämie kommt in vielen Fällen scheinbar von jetzt auf sofort. Dabei kann sie schnell dramatisch ausarten. Ein betroffener Hund, von dem man annahm, er sei gesund, baut binnen einiger Stunden stark ab. Das geht dann so weit, bis er sich praktisch nicht mehr auf den Beinen halten kann. In dem Fall muss er unbedingt zu einem Tierarzt.

Typische Symptome der Erkrankung sind dabei:

  • blasse, nahezu weiße Schleimhäute
  • Mattheit
  • Apathie
  • Fressunlust
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Zerstörung der roten Blutkörperchen (Nachweis beim Tierarzt durch Blutuntersuchung)

Eine sofortige korrekte Diagnose durch den Tierarzt mit einer fachgerechten Behandlung kann dann lebensrettend für den Hund sein.

Arthrose

Digitale Hyperkeratose (DH)

Bei einer Digitalen Hyperkeratose handelt es sich um eine übermäßige Verhornung der Haut, das heißt der Pfotenballen des Hundes. Alternativ heißt die Krankheit „corny feet“. Mehr Infos rund um die Digitale Hyperkeratose findest Du hier.

Ellbogendysplasie (ED)

Bei der Ellbogengelenksdysplasie handelt es sich um eine Fehlbildung des Ellbogengelenkes. Dieses ist aufgrund starker Belastung, einer extremen Wachstumsphase, falscher Ernährung, zu langen Spaziergängen oder übermäßigen Treppensteigen überlastet.

Symptome dafür sind dann Lähmungsanzeichen oder eine sonderbare Auswärtsstellung der Vorderpfoten. Mehr Infos über Ellbogendysplasie findest Du hier.

Epilepsie

Epilepsie ist eine Krankheit, die auch beim Kromfohrländer anzutreffen ist. Leider ist die Krankheit bis jetzt nicht vollständig erforscht. Behandelt man den Hund mit Medikamenten und Therapien, erreicht man dadurch eine deutliche Minderung der Anfälle in Anzahl und Stärke.

Hyperurikosurie (HUU)

Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Krankheit, welche zu einer verstärkten Ausscheidung von Harnsäure im Urin führt. Der Körper kann dabei den Überschuss nicht verarbeiten und es kommt zu Kristallbildungen. Diese führen dann wiederum zu Blasensteinen. Die Steine müssen dabei in den meisten Fällen operativ entfernt werden. Mehr über die Hyperurikosurie findest Du hier.

Katarakt / Grauer Star

Katarakt, auch grauer Star genannt, ist eine auftretende Krankheit beim Kromfohrländer. Es ist eine der häufigsten Erblindungsursache beim Hund. Katarakt bezeichnet eine Trübung der Linse im Auge. Dies kann Folge von einer Erkrankung oder Verletzung sein. Der Tierarzt muss diese Erkrankung unbedingt behandeln. Unglücklicherweise vererbt sich die Krankheit oftmals. Mehr Infos über Katarakt findest Du hier.

Patellaluxation

Von Patellaluxation sind vor allem kleinere Hunderassen wie der Jack Russell Terrier, Mops und der Kromfohrländer betroffen. Dabei handelt es sich um eine Fehlbildung im Kniegelenk, die bis zur Lähmung führen kann. Auslöser ist die Kniescheibe, welche nicht korrekt im Kniegelenk liegt und deshalb zu Schmerzen führt.

von-Willebrand-Erkrankung (vWD)

Hierbei handelt es sich um eine erbliche Blutgerinnungsstörung. Diese entsteht durch einen Mangel an dem plasmatischen von-Willebrand-Faktor (vWF). Dabei handelt es sich um ein Blutglykoprotein, welches für eine schnelle Wundheilung zuständig ist.

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