MDR1-Defekt beim Hund
Was ist ein MDR1-Defekt bei Hunden?
Beim MDR1-Defekt handelt es sich um eine Genmutation, welche zu einer mehrfachen Arzneimittelunverträglichkeit führt. Betroffene Hunde reagieren auf gewisse Medikamente mit erheblichen Nebenwirkungen, die bis hin zum Tode führen können.
Der MDR1- Defekt (Multi-Drug-Resistance-Gen) führt zu einer verminderten Produktion des p-Glykoproteins, welches Arzneimittel und andere Chemikalien vom Gehirn fernhält.
Bei betroffenen Hunden bildet sich dieses Protein nicht vollständig, weshalb diverse Substanzen ins Gehirn sowie in verschiedene Organe gelangen können. Die Folge davon ist eine Überempfindlichkeit auf das Medikament.
Man darf daher einen Hund, der Träger dieses Defektes ist, nie mit solchen Medikamenten behandeln. Die meisten Tierärzte greifen bei solchen Rassen direkt zu alternativen Medikamenten, um eine Gefahr auszuschließen. Eine Liste der betroffenen Arzneimittel findest Du hier.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt mit einem einfachen Gentest. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
- MDR1 +/+ : Der Hund ist nicht von der Krankheit betroffen.
- MDR1 +/– : Der Hund ist ein Merkmalsträger. Er hat die Mutation von einem Elternteil geerbt, lebt aber symptomfrei.
- MDR1 -/- : Der Hund ist Träger der Krankheit. Er hat die Mutation beider Elternteile geerbt.
Behandlung
Eine Behandlung der Krankheit gibt es nicht. Wichtig ist einfach, dass das Tier nicht mit den krankheitsauslösenden Substanzen in Berührung kommt. So kann der Hund ein beschwerdefreies Leben führen.
Vorbeugung
Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um einen vererbbaren Defekt. Züchter sollten deshalb darauf achten, dass beide Elternteile den Genotyp +/+ haben. Ist einer der beiden Hunde ein Träger, ist es ganz wichtig zu wissen, dass die Welpen ebenfalls Träger der Krankheit sind. Ein Test vor einer erneuten Zucht ist dann Pflicht!
Betroffene Rassen vom MDR1-Defekt
Der Defekt trat schon bei diesen Rassen auf:
- Australian Cattle Dog
- Australian Shepherd
- Bobtails
- Border Collie
- Deutscher Schäferhund
- Englischer Schäferhund
- Langhaarcollie
- Kurzhaarcollie
- McNab
- Mischlinge
- Shetland Sheepdog
- Wäller
- Whippet
- Windhound
Diese Liste erhebt keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein.
Ebenfalls oft gelesen:
Hier die neuesten Artikel über Krankheiten in Luckys-Welt:
Nesselsucht / Nesselfieber (Urtikaria) beim Hund
Nesselsucht, welche auch als Nesselfieber oder in der Fachsprache als Urtikaria bekannt ist, ist eine Hautreaktion, die beim Hund …
Hereditäre nasale Parakeratose (HNPK)
Die Hereditäre nasale Parakeratose (HNPK) bei Hunden ist eine Erbkrankheit, die bis heute nur beim Labrador Retriever und beim Greyhound …
Ulkus corneae – Hornhautgeschwür beim Hund
Ulkus korneae (Hornhautgeschwür): Bei der Hornhaut handelt es sich um eine glatte, durchsichtige Schicht, die sich ausserhalb des Augapfels ..
Canine Papillomatose
Bei der Canine Papillomatose handelt es sich um eine Viruserkrankung beim Hund, wobei sich zahlreiche gutartige Warzen bilden. Betroffen …
Myokarditis (Herzmuskelentzündung) beim Hund
Bei einer Myokarditis beim Hund handelt es sich um eine Herzmuskelentzündung, welche entweder akut oder chronisch verläuft. Dabei …