Milztorsion (Milzdrehung) beim Hund
Was ist eine Milztorsion bei Hunden?
Bei einer Milztorsion kommt es zu einer Drehung der Milz des Hundes, welche diverse Blutgefäßstränge versorgt. Eine leichte Drehung des Organs stellt in der Regel kein Problem dar. Ist der Grad der Drehung jedoch höher als 270 Grad, kommt es zu einer Milzstauung, welche bis hin zu einer Verschließung der Arterien führen kann.
Aufgabe der Milz
Die Milz ist ein Organ, welches eine wichtige Rolle für das Abwehrsystem und für den Kreislauf übernimmt. Beispielsweise ist die Milz für die Bildung und Speicherung von Lymphozyten zuständig. Diese sind für eine gesunde Abwehr wichtig.
Weiterhin werden sogenannte „Makrophagen“ in der Milz gebildet, welche auch als Fresszellen bekannt sind und ebenfalls für die Immunabwehr zuständig sind. Damit erfüllt die Milz eine wichtige Funktion im Körper des Hundes.
Ursache
Die Milz befindet sich auf der linken Seite im vorderen Bereich des Bauches und ist mittels Bänder und Bindegewebe mit dem Magen verbunden.
Dreht sich die Milz aus irgendeinem Grund um mindestens 270 Grad, werden als Folge davon Blutgefäße abgeschnürt. Dadurch kommt es zu einem Blutrückstau in der Milz, wodurch eine Vergrößerung des Organes die Folge ist. Des Weiteren tritt Flüssigkeit aus den Blutgefäßen aus, welche sich in der Bauchhöhle ansammelt. Dadurch kommt es zu Blutgerinnseln in den Blutgefäßen und die Milz stirb ab (Nekrose).
Oben beschriebene Milztorsion treten in zwei verschiedenen Formen auf.
- Bei der primären Milzdrehung liegt keine Vorerkrankung vor. Sie tritt nur in ganz seltenen Fällen auf.
- Spricht man von einer sekundären Milzdrehung, handelt es sich um eine Milztorsion, welche durch eine Vorerkrankung, wie beispielsweise eine Magendrehung, entstanden ist.
Symptome
Die Symptome der Milztorsion variieren je nach Grad der Drehung. Bei vielen Hunden kommt es dann zu:
- Apathie
- Erbrechen
- blasse Schleimhäute
- Schwäche
- Müdigkeit
- Schocksymptome
- schwacher Puls
- kalte Gliedmaßen (aufgrund fehlender Durchblutung)
Diagnose
Der Tierarzt kann eine Milzvergrößerung bereits beim Abtasten erfühlen. Je nach Schweregrad der Erkrankung gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Milztorsion zu diagnostizieren.
- Ultraschall: Beim Ultraschall kann eine Vergrößerung der Milz deutlich erkannt werden. Bei dieser Methode sieht man auch, ob es bereits zu einem Blutrückstau gekommen ist.
- Röntgen: Beim Röntgen kann man eine Vergrößerung der Milz ebenfalls diagnostizieren. Weiterhin sieht man, ob sich bereits Flüssigkeit im Bauchraum angesammelt hat.
- Laboruntersuchung: Bei einer Untersuchung im Labor testet man die Blutwerte und den Urin auf Veränderungen. Anhand der Resultate kann der Tierarzt auf eine Milzdrehung schließen.
Behandlung
Da das Zurückdrehen der Milz in den meisten Fällen nicht möglich ist, muss die Milz bei einer Drehung operativ entfernt werden. Hunde können ohne Milz gut leben. Jedoch ist die Gefahr einer Infektion deutlich höher als bei Hunden, welche das Organ noch besitzen.
Vorbeugung
Nicht immer kann eine Milzdrehung verhindert werden. Hier gelten in etwa die gleichen Maßnahmen zur Vorbeugung wie bei der Magendrehung. Infos zur Magenverdrehung beim Hund findest Du hier.
Besonders von der Milztorsion betroffene Rassen
Wie auch bei der Magendrehung sind in höherer Zahl größere Hunde von einer Milztorsion betroffen als es bei kleineren Hunden der Fall ist. Passieren kann es aber rein theoretisch bei jedem Hund, egal welche Größe der Vierbeiner hat.
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