Immunbedingte hämolytische Anämie (IHA) beim Hund
Was ist eine Immunbedingte hämolytische Anämie (IHA)?
Die Immunbedingte hämolytische Anämie (IHA) beim Hund ist eine Erkrankung, bei der die lebensnotwendigen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) vorzeitig zerfallen oder zerstört werden.
Grund dafür sind Antikörper, die der Körper bildet. Sie heften sich an die Erythrozyten. Dort geben sie den sogenannten Fresszellen das Signal, dass sie die Körperchen zerstören sollen.
Diese Fresszellen befinden sich dabei in der Leber und der Milz. Sie haben dann die Aufgabe, alte und beschädigte Blutzellen aus dem Körper zu entfernen. Aufgrund der Hämolyse entsteht automatisch eine Blutarmut, welche wiederum zu Sauerstoffmangel (Hypoxie) führt. Die Folge davon ist der Tod.
Hämolyse = Blutauflösung
Anämie = Blutarmut
Ursache
Die Immunbedingte hämolytische Anämie entsteht aufgrund zwei verschiedener Ursachen.
1. Primäre Immunbedingte hämolytische Anämie
Bei dieser Art der immunbedingten hämolytischen Anämie bildet der Körper ohne bestimmten Grund sogenannte Antikörper gegen die lebenswichtigen roten Blutkörperchen. (Ausschlussdiagnose).
2. Sekundäre Immunbedingte hämolytische Anämie
Bei dieser Art der immunbedingten hämolytischen Anämie bildet der Körper ebenfalls Antikörper, Das macht er dabei jedoch aufgrund einer bereits bestehenden Erkrankung.
Durch bakterielle Erkrankungen:
- Abszesse
- Anaplasmose
- Diskospondylitis
- Ehrlichiose
- Hämoplasmose
- Leptospirose
- Pyometra
- Prostatitis
- Salmonellose
- Sepsis
Durch virale Erkrankungen:
- Babesiose
- Dirofilarose
- Leishmaniose
Aber auch Lymphomen, Tumore oder verschiedene Medikamente können Auslöser für eine hämolytische Anämie sein.
Symptome der Immunbedingten hämolytischen Anämie
- blasse Schleimhäute
- extreme Müdigkeit
- Fieber
- Folsäuremangel
- Ikterus (Gelbsucht)
- Niedergeschlagenheit
- Milzvergrößerung
Diagnose
Die Diagnose erfolgt dabei per Blutausstrich. Bestätigt dieser dann eine Blutarmut, nimmt der Arzt weitere Untersuchungen vor, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Dazu gehören beispielsweise
- Röntgenuntersuchungen,
- Ultraschalluntersuchungen
- und Knochenmarkuntersuchungen.
Weiterhin nimmt der Tierarzt eine körperliche Untersuchung vor, um zum Beispiel Veränderungen an den Lymphknoten festzustellen.
Behandlung
Die Behandlung erfolgt dann ursachenspezifisch. Zusätzlich nimmt der Tierarzt dabei oft eine Bluttransfusion vor. Das macht er, um dadurch den Haushalt wieder in Ordnung zu bringen. Weiterhin verabreicht er dem Vierbeiner Immunsuppressiva. Dieses Medikament unterdrückt die normale Funktion des Immunsystems.
Während der Therapie muss regelmäßig eine Blutkontrolle durchgeführt werden, sodass ungewollte Veränderungen schnell bemerkt und behandelt werden können. Sobald eine Verbesserung erzielt werden konnte, kann die Dosis des Medikamentes Schritt für Schritt gesenkt werden.
Besonders bei der primären immunbedingten hämolytischen Anämie darf man das Medikament dabei nur sehr langsam absetzen. Während die Absetzung bei einer sekundären Erkrankung nur wenige Wochen dauert, geht das Ausschleichen bei der primären Form über mehrere Monate.
Besonders von der Krankheit betroffene Rassen
Bobtail, Cocker Spaniel und der Irish Setter.
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