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Leishmaniose bei Hunden

Leishmaniose beim Hund

Was ist Leishmaniose?

Leishmaniose beim Hund ist eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die durch eine Sand- oder Schmetterlingsmücke übertragen werden kann. Diese Mücken sind nachtaktiv, etwa 3 mm groß und übertragen mikroskopisch kleine Eizellen mit dem Namen Leishmania mittels eines Stiches in die Haut.

Nicht nur Hunde sind durch diese Krankheit gefährdet, sondern auch der Mensch. Beide können sich mit Leishmanien infizieren, wobei vor allem beim Menschen ein geschwächtes Immunsystem gegeben sein muss.

Beim Menschen sind letztlich die Behandlungsmethoden bei einer Leishmanien Infektion einfacher und die Heilungschancen sehr groß. Beim Hund sieht das Krankheitsbild genau umgekehrt aus. Es dauert lange, bis die schwere Krankheit vollkommen geheilt ist. Unbehandelt führt Leishmaniose zu einer verringerten Lebenserwartung beim Hund. 

Leishmaniose

Sand- und Schmetterlingsmücken sind Überträger der Parasiten.

Wie kommt es zur Leishmaniose Erkrankung?

Leishmaniose ist vor allem in mediterranen Ländern verbreitet und wird durch einen Urlaub mit nach Hause gebracht und gilt als typische Reisekrankheit bei Hunden. Die fiesen kleinen Parasiten nisten sich nach dem Stich im Blut des Körpers ein. Dort vermehren sich die Leishmanien in den weißen Blutkörperchen, welche für das Immunsystem verantwortlich sind.

Wie bei einer Lyme-Borreliose verläuft der Infekt am Anfang vollkommen symptomfrei. Je nach Immunität des Hundes kann es sogar Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht. Deshalb ist es ratsam, den Hund nach einem Urlaub immer kurz vom Tierarzt durchchecken zu lassen.

Allerdings mehren sich Leishmanien Fälle, bei denen die betroffenen Hunde gar nicht im Süden waren. Das liegt daran, weil sich die Überträger der Krankheit immer mehr in hiesigen Räumen ausbreiten. Stand heute sind die blutsaugenden Sandmücken bereits im Südwesten von Deutschland insbesondere in Baden Württemberg zu finden und dringen weiter nach Norden vor, so diese Fälle nicht mehr nur zu den Mittelmeerkrankheiten zählen. 

Auch Importhunde – meist Streuner, die als Straßenhunde ihrem Schicksal überlassen wurden – sind nicht selten mit Leishmaniose infiziert. Wenn diese Tiere in den Westen adoptiert werden, ahnen die neuen Besitzer nichts von der Erkrankung, da sich diese oft erst später zeigt. 

Symptome Leishmaniose beim Hund

Die ersten Anzeichen einer Übertragung zeigen sich frühestens drei Monate nach der Infektion und sind noch sehr unspezifisch. Es handelt sich dabei um folgende Veränderungen:

  • Ausfransen der Ohren

    Die Ohren bekommen an verschiedenen Stellen Hautrisse. Begleitet wird das Anzeichen öfters mit Schuppenbildungen auf den Ohren, dann am Kopf und letztendlich am ganzen Körper.

  • Hautveränderungen

    Auf den Innenseiten der Ohren finden sich öfters kleine Wunden. Diese breiten sich im Verlauf der Zeit auch an anderen Körperstellen aus. Gekennzeichnet sind sie durch ihre runde Form und der schlechten Verheilung.

  • Überlange Krallen

    Vielen Hundebesitzern ist aufgefallen, dass die Krallen viel schneller als gewöhnlich wachsen. Dadurch werden sie nicht richtig abgelaufen und werden brüchig. Dabei ist es wichtig, dass man die Krallen des Vierbeiners oft genug schneidet, ansonsten beginnen die Krallen rund zu wachsen und die Gefahr des Hängenbleibens ist gross.

  • Augenveränderungen

    Oftmals entstehen bei einem solchen Infekt Entzündungen der Augenlider zusammen mit Hautläsionen im Gesicht. Als Nächstes verbreitet sich die Entzündung auf die Horn- und Bindehaut. Es erfolgt eine Verklebung der Iris mit der Netzhaut oder der Linse. Eine solche Augenkrankheit kann das Sehvermögen stark beeinträchtigen und muss schnellstmöglich korrekt behandelt werden.

  • Haarausfall

    Der Haarausfall beginnt vor allem an den Hinterbeinen. Die Haare fallen büschelweise ab. Häufig sind Hunde aus Spanien und Italien davon betroffen. Ein Haarausfall am ganzen Körper ist besonders oft bei griechischen Hunden zu beobachten.

Haarausfall

© Maja Dumat|flickr.com

  • Nasenbluten

    Vor allem bei Mischlingen tritt oftmals Nasenbluten auf. Die Ursache dafür ist noch nicht geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass die Nasenschleimhaut durch die Entzündung angegriffen wird.

  • Nieren-, Leber- und Milzschäden

    Die Leishmanien besetzen Leber, Milz, Lymphknoten und Rückenmark und zerstören die Abwehrzellen. Eine Vielzahl der Medikamente, die gegen Leishmaniose eingesetzt werden, schädigen die Nieren zusätzlich, weshalb Nierenversagen eine sehr häufige Todesursache betroffener Hunde ist.

Diagnose der Leishmaniose Fälle

Eine Diagnose kann nur durch den Tierarzt erfolgen, da die meisten Symptome auch auf etwas Anderes hinweisen können. Die Vorgehensweise des Tierarztes ist immer gleich.

Zuerst einmal fragt dieser, ob man mit dem Hund im Ausland war. Trifft dieser Fall zu, schaut sich der Arzt die äußeren Veränderungen an und führt eine körperliche Untersuchung durch. Insbesondere untersucht er

  • Haut,
  • Lymphknoten
  • und Fell

des Vierbeiners werden untersucht.

Weiterhin werden dem Hund Blut- und Gewebeproben entnommen um eine Laboruntersuchung vorzunehmen. Dieser Test kann übrigens als Schutz nach jedem Auslandsaufenthalt gemacht werden. Werden die Viren im Körper entdeckt, erfolgt ein weiterer Test. Die entnommenen Proben werden mikroskopisch untersucht und die Tierchen dadurch sichtbar gemacht.

Behandlung der Leishmaniose beim Hund

Zur Behandlung von Leishmaniose beim Hund kommen oftmals zwei Medikamente zum Einsatz. Das Mittel Allopurinol, mit welchem die Symptome gestoppt werden und das Tier sich erholen kann. Bei bereits fortgeschrittenen Stadien verwenden Tierärzte für die Behandlung oftmals Glucantime.

Dieses Medikament wird über längere Zeit unter genauer Beobachtung dem Tier verabreicht. Dadurch sollte das Immunsystem gestärkt und die Symptome gehemmt werden. Voraussetzung für dieses Medikament ist, dass die Organe noch keinen großen Schaden genommen haben.

Inzwischen gibt es eine Impfung gegen Leishmaniose, die jedoch keinen absoluten Schutz bietet.

Vorsorge gegen Leishmaniose

  • Für Sandmücken ist vor allem in den Monaten August / September Saison. In dieser Zeit solltest Du den Hund lieber nicht im Freien schlafen lassen.
  • Am Urlaubsort sollten die Fenster mit einem Moskitonetzt geschützt werden.
  • Das Protectorband Scalibor schützt rund sechs Monate vor Sandmücken, Zecken und Flöhen. Es sollte mindestens 2 Wochen vor Reisebeginn angewendet werden.
  • Nach dem Urlaub in stark betroffenen Ländern sollte beim Tierarzt ein Test durchgeführt werden.

Vorkommen der Sandmücken

Auf folgender Seite findest Du eine Übersicht der Vorkommnisse der Sandmücke, die für die Infektionskrankheit Leishmaniose verantwortlich ist:

https://meinhaustierundich.elanco.com/de/haustiergesundheit/verreisen-mit-haustieren-sicherheitstipps-fuer-den-urlaub

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