Bobtail – Old English Sheepdog » Rassebeschreibung
Widerristhöhe: Rüden mindestens 61 cm / Hündinnen mindestens 56 cm
Gewicht: Rüden bis ca. 45 kg / Hündinnen bis ca. 36 kg
Lebenserwartung: 10 – 15 Jahre
Herkunft: Großbritannien
Art: Hütehund / Treibhund
Charakter: der Bobtail ist intelligent, kräftig, ausdauernd, treu, liebevoll, verspielt
Farben: blau, grau, grizzle
Verhalten und Wesen vom Bobtail
Der Bobtail ist ein sehr lebenslustiger und verspielter Hund. Er ist keinesfalls aggressiv, meldet sich aber aufgrund seiner Veranlagung als Hütehund, wenn Gefahr lauert oder unbekannte Personen das Grundstück betreten.
Weiterhin ist der Bobtail sehr sportlich. Er zeigt eine große Ausdauer und genießt jeden Ausflug in vollen Zügen. Langeweile mag der Old English Sheepdog überhaupt nicht.
Ursprung und Geschichte vom Old English Sheepdog
Früher setzten die Menschen den Bobtail als Viehtreiber im Westen von England ein. Seine Hauptaufgabe war es, die Schaf- und Viehherden zu hüten und diese zum Markt zu treiben. Damals nannte man Hunde mit einer solchen Aufgabe „The Shepherd’s Dog“.
Wie genau der Old English Sheepdog entstand, ist aber bis heute ungeklärt. Man geht stark davon aus, dass es sich um eine Mischung von diversen Hütehunden handelt und die Absicht einen perfekten Hütehund zu erschaffen, im Vordergrund stand. Das Aussehen hatte nur bedingt eine Rolle bei der Zucht.
Mitte des 19. Jahrhunderts begann man den Bobtail mit seinem heutigen Namen zu bezeichnen. Die Bezeichnung Bobtail bedeutet so viel wie „Stummelschwanz“, was auf seine Rutenlosigkeit zurückgeführt werden kann.
Schäfer haben früher sehr oft die Ruten der Hunde kupiert, da sie so vom Gesetz als Arbeitshunde akzeptiert worden sind und dadurch die hohe Hundesteuer weggefallen ist. In der Schweiz ist dieses Vorgehen seit dem Sommer 1997 verboten.
Haltungsempfehlung
Der Bobtail ist sehr menschenbezogen und fürsorglich gegenüber Kindern und Erwachsenen. Einer Haltung in einer Familie steht deshalb nichts im Wege.
Wichtig ist aber, den Old English Sheepdog konsequent zu erziehen. Der Bobtail braucht täglich seine Auslastung. Ansonsten wird er schnell seine starke Persönlichkeit mit seiner eigensinnigen Art zeigen.
Hierfür eignet sich jemand, der sehr sport- und naturbezogen ist und sich auch zu Hause Zeit für seinen Liebling nimmt. Kuscheleinheiten und Kopfarbeit sind für die Unterhaltung zu Hause sehr empfehlenswert.
Fellpflege
Das Fell des Bobtails ist sehr lang, dicht und wasserabweisend. Für seine frühere Arbeit als Hütehund war dies nahezu perfekt.
Das Haarkleid muss aber auch entsprechend gepflegt werden. Es besteht aus dem Deckhaar und der weichen und wasserundurchlässigen Unterwolle, welche im Sommer für ein kühles Klima auf der Haut sorgt und den Bobtail im Winter vor Kälte schützt.
Damit die Klimatisierung einwandfrei funktioniert, ist das Haarkleid des Hundes täglich zu pflegen. Wichtig ist, dass Du dieses Vorgehen schon im Welpenalter anwendest. So gewöhnt sich der Hund besser daran, denn nicht jeder Vierbeiner mag es, gebürstet zu werden.
Weiterhin kannst Du Dir dabei diese Arbeit vereinfachen, indem Du nach jedem Spaziergang die verfangenen Blätter aus dem Fell entfernst. Diese können sonst zu Knoten und Verfilzungen führen.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Es gibt viele Möglichkeiten, den Bobtail im Alltag zu beschäftigen. Neben Spaziergängen, Wanderungen und Spiel und Spaß zu Hause und in der Natur, gibt es eine Reihe an Aktivitäten, die man mit dem Vierbeiner ausüben kann. Hier ein paar Beispiele:
Bei der Auswahl der Aktivität ist es ganz wichtig, dass sowohl der Mensch als auch der Hund daran Spaß haben. Dadurch stärkt sich auch das Vertrauen zwischen Mensch und Hund.
Krankheiten
Leider ist auch der Bobtail nicht ganz frei von Krankheiten. Dies muss aber nicht heißen, dass jeder Old English Sheepdog diese Krankheiten in sich trägt! Weiter können viele Krankheiten durch eine seriöse Zucht verhindert werden. Beim Kauf sollte man deshalb immer auf die Züchterauswahl achten.
Ellenbogendysplasie (ED)
Die Ellbogengelenksdysplasie sind verschiedene Krankheiten des Ellenbogengelenkes.
Dieses Gelenk ist aufgrund
- starker Belastung,
- einer raschen Wachstumsphase,
- nicht fachgerechter Fütterung,
- zu intensiven Laufeinheiten
- oder starkem Treppensteigen
einer Überlastung ausgesetzt. Symptome dafür sind dann Anzeichen einer beginnenden Lähmung. Auch eine merkwürdige Auswärtsstellung der Vorderpfoten weist darauf hin. Hier mehr Informationen über die Ellbogengelenksdysplasie.
Exercise Induced Collapse (EIC)
EIC ist eine autosomal-rezessive Erbkrankheit, bei der davon betroffene Hunde an Schwächeanfällen leiden. Die Auslösung dieser Anfälle basiert auf Belastung und Aufregung.
Dabei ist am Anfang einer solchen Muskelschwäche eine schaukelnde und steife Gangart zu beobachten. Erkrankte Hunde können bereits nach 5-15 Minuten Anstrengung einen solchen Anfall bekommen.
Je nach Schweregrad ist der Vierbeiner während eines Anfalls bei Bewusstsein. Es gibt aber auch Fälle, wo Hunde das Bewusstsein verlieren. Hier findest Du noch mehr Informationen zur Krankheit EIC.
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Bei einer Hüftgelenksdysplasie befindet sich die Gelenkkugel nicht korrekt in der Gelenkpfanne. Das führt dann zu schmerzhaften Beschwerden beim Hund. Die Erkrankung ist vererbbar und betrifft zahlreiche Hunderassen.
Eine ausgewogene Ernährung des Hundes hilft als Vorbeugung bei genetisch bedingten Erkrankungen. Klicke für noch mehr Informationen über die Hüftgelenksdysplasie.
Katarakt / Grauer Star
Katarakt, bekannt als grauer Star, ist eine häufig auftretende Krankheit beim Old English Sheepdog.
Die Linse im Auge trübt sich fortlaufend ein. Dies kann Folge von einer Erkrankung oder Verletzung sein. Die Krankheit vererbt sich.
Für die sogenannte „HC-Hereditary Cataract“ Krankheit kann ein entsprechender Gentest gemacht werden. Der GSF4 Test kann Träger identifizieren. Aber auch bei einem negativen Test kann der Hund an Katarakt erkrankt sein, da es verschiedene Formen gibt und es bisher nicht für alle einen Gentest auf dem Markt vorhanden ist. Hier findest Du viele Informationen über die Krankheit Katarakt.
MDR1-Defekt
MDR bedeutet „Multi-Drug Resistance“, was auf Deutsch in etwa „multible Medikamentenüberempfindlichkeit“ heißt.
Der Defekt ist für die Blut-Hirnschranke zuständig und hat eine Überempfindlichkeit gegenüber diversen Medikamenten. Wird ein Hund mit dem Gendefekt trotzdem mit einem solchen Medikament behandelt, kann dies zum Tode führen. Der Arzt weist die Krankheit mit einem Gentest nach. Hier findest Du noch mehr Informationen über den MDR1-Defekt.
Taubheit
Ist der Hund von einer Taubheit betroffen, unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten:
Die sensorineurale Taubheit:
Das Innenohr eines Hundes besteht aus der sogenannten Schnecke, der Cochlea. Diese ist mit kleinen feinen Haarzellen ausgestattet, welche für die Schallübertragung zuständig sind. Ist dieser Mechanismus gestört, werden die Signale nicht bis hin zum Gehirn geleitet und es kommt zu einer Degeneration und Zerstörung der Innenohrstrukturen. Die Folge davon ist eine ein- oder beidseitige Taubheit.
Die konduktive Taubheit:
Diese Art von Taubheit entsteht durch einen Defekt im äußeren Gehörgang des Mittelohres. Schuld daran ist meistens eine Tumorbildung oder eine chronische Ohrenentzündung (Otitis).
Primäre Ziliäre Dyskinese (PCD)
PCD ist auch als Hunde-Rhinitis bekannt. Es handelt sich dabei um einen Gendefekt, welcher autosomal rezessiv vererbt wird. Der betroffene Hund leidet an einer Erkrankung der Atemwege, wobei die Bewegung der Flimmerhärchen gestört ist.
Der Sekrettransport und die natürliche Selbstreinigung der Atemwege funktioniert aufgrund mangelnder Bewegung der Härchen nicht mehr einwandfrei. Das Immunsystem des Hundes wird geschwächt, was zu Entzündungen in der Lunge sowie in der Nasen- und Ohrengegend führt.
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