Hyperurikosurie (HUU) / Dalmatiner Syndrom beim Hund
Was ist eine Hyperurikosurie?
Bei einer Hyperurikosurie (HUU), auch als Dalmatiner Syndrom bekannt, handelt es sich um eine genetisch bedingte Krankheit. Diese tritt bereits im Welpenalter auf.
Betroffene Hunde leiden dabei an einer Veränderung des Purinstoffwechsels. Dabei wird viel weniger Allantoin als nötig ausgeschüttet und gleichzeitig mehr Harnsäure produziert. Da die Harnsäure nicht so gut wasserlöslich ist wie das Allantoin, kann der Körper den Überschuss der Harnsäure nicht verarbeiten und es kommt zu Kristallbildungen, wodurch wiederum sogenannte Blasensteine (Zystolithiasis) entstehen.
Blasensteine sind eigentlich Harnsteine, die sich in der Harnblase befinden. Sie führen zu starken Schmerzen vor allem beim Wasserlassen und müssen in den meisten Fällen operativ entfernt werden.
Bei einer Hyperurikosurie handelt es sich so zu sagen um eine Art von Blasen- und Harnsteinen, welche genetisch bedingt auftritt.
Symptome
Leidet der Vierbeiner an einer Hyperurikosurie, ist die Harnröhre aufgrund der gebildeten Steine verstopft. Dadurch kommt es zu einem Rückstau des Urins. Der Hund versucht automatisch vermehrt Urin abzusetzen, jedoch ohne Erfolg. Oftmals kommen nur Tropfen teilweise vermischt mit Blut heraus. Dieses Vorgehen ist für den Hund sehr schmerzhaft. Dazu kommt die prall gefüllte Blase, welche oftmals für starke Bauchschmerzen sorgt.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt beim Tierarzt. Dieser kann Blasensteine ganz einfach mit einem Röntgenbild oder einer Ultraschalluntersuchung feststellen.
Behandlung
Damit der Urin abfließen kann, führt der Tierarzt einen Katheter in die Blase ein. Danach entfernt er die Steine mittels einer entsprechenden Spülung und einer Operation. Anschließend verabreicht er dem Hund ein Antibiotikum.
Die entnommenen Blasensteine werden im Labor untersucht, um den Anteil der verschiedenen Mineralien festzustellen. Mittels dieses Resultats kann eine entsprechende Diät verordnet werden.
Vorbeugung
Die Fütterung spielt bei dieser Krankheit eine wichtige Rolle. Ein zu hoher Mineralgehalt im Futter kann dabei die Bildung von Kristallen im Körper fördern. Zusätzlich ist dann eine hohe Wasseraufnahme sehr wichtig. Flüssigkeitsmangel konzentriert den Urin, wodurch sich leichter Harn- und Blasensteine bilden können.
Auch ist bekannt, dass eine Blasenentzündung die Bildung von Blasensteinen aufgrund des veränderten pH-Werts fördert.
Einer Hyperurikosurie vererbt sich autosomal rezessiv, weshalb betroffene Tiere ohne Test nicht für eine Zucht einzusetzen sind.
Besonders betroffene Rassen
Nicht nur Dalmatiner, sondern auch andere Rassen können von dieser Krankheit betroffen sein. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Bei folgenden Rassen hat man Blasensteine bereits vermehrt nachgewiesen:
- Australian Shepherd
- Chihuahua
- Dalmatiner
- Deutscher Schäferhund
- Großer Münsterländer
- Jack Russell Terrier
- Kromfohrländer
- Parson Russell Terrier
- Staffordshire Terrier
- Weißer Schweizer Schäferhund
- Weimaraner
- und andere
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