Zecken beim Hund – das kannst du dagegen machen
Zecken treten jedes Jahr im Frühling auf. Die blutsaugenden Parasiten sind nicht nur sehr lästig, sondern können auch ganz schön gefährlich werden.
Zeckenarten
Zecken gehören der Milben-Familie an. Auf der Welt gibt es etwa 850 Zeckenarten. Bei uns sind vor allem zwei Arten verbreitet – die Auwaldzecke und der gemeine Holzbock.
Die Auwaldzecke
Diese Art von Zecke ist Überträger von Babesiose (auch Hundemalaria genannt). Aus diesem Grund ist sie für Hunde sowie auch für Katzen besonders gefährlich. Die Auwaldzecke erkennt man an den Marmorierungen auf dem „Rücken“.
Babesiose
Babesiosen sind einzellige Parasiten, die durch einen Zeckenstich auf Mensch und Tier übertragen werden können. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen und rufen eine malariaähnliche Erkrankung hervor.
- Symptome
In der Regel treten die ersten Anzeichen nach gut einer Woche auf. Erkrankte Hunde leiden an hohem Fieber, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Ein rotbraun gefärbter Urin sowie blasse Schleimhäute sind ebenfalls Anzeichen für eine Übertragung. - Diagnose
Die Diagnose wird vom Tierarzt gestellt. Die Parasiten können anhand eines Mikroskops in den Blutkörperchen entdeckt werden. - Behandlung
Babesiose wird in der Schweiz mit dem Antiprotozoenmittel „Imidocard“ behandelt. Das Mittel wird dem Hund gespritzt, wirkt sehr schnell und tötet die Parasiten ab. Nebenwirkungen nach einer Behandlung können Muskelzittern, ein schneller Puls oder erhöhte Speichelproduktion sein.
Gemeiner Holzbock
Auch diese Art von Zecke kann die gefährliche Krankheit Lyme-Borreliose übertragen, die sowohl für den Hund als auch für den Menschen gefährlich werden können.
Lyme-Borreliose
Borreliose sind Parasiten, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden. Auch bekannt unter dem Namen Lyme-Borreliose. Zecken können mit ihrem Speichel Bakterien übertragen, welche die Krankheit auslöst. Die sogenannten Borellien leben im Darm der Zecke und gelangen durch den Biss in den Blutkreislauf des Tieres.
- Symptome
Bei uns Menschen sowie bei den Hunden verläuft die Übertragung in der ersten Zeit vollkommen symptomfrei. Die Erkrankung erkennt man nur an dem runden roten Kreis, der sich um die Bissstelle bildet. Die sogenannte Wanderröte tritt aber nicht bei jeder Infektion mit Borrelien auf. Zusätzlich ist eine Erkennung beim Hund aufgrund des Felles eher schwierig. Bei unseren Vierbeinern treten die ersten Symptome meistens erst mehrere Monate nach dem Stich einer infizierten Zecke auf. Dabei handelt es sich um Schmerzen an den Gelenken und Muskeln sowie Fieber oder geschwollene Lymphknoten. Allerdings werden die Anzeichen oftmals nicht mehr mit dem Stich in Verbindung gebracht. Weitere Anzeichen von Borreliose sind Herzprobleme, Nierenerkrankungen oder gar Lähmungserscheinungen in verschiedenen Körperteilen. Die Symptome kommen oft in Schüben und sind nicht immer gleich stark. - Diagnose
Borrelien sind nicht mit jeder Blutuntersuchung nachzuweisen, denn sie verändern die Parameter in der Blutanalyse nicht. Typische Bluttests können einen möglichen Kontakt mit den Bakterien anzeigen. Diese weisen aber nicht nach, ob aktuell eine Ansteckung vorliegt. Neue Testformen wie „C-Elisa 6“ und „Western-Blot“ sind hier um einiges genauer, da sie nicht nur Antikörper nachweisen, sondern eine gesamte immunologische Analyse aufstellen. - Behandlung
Borrelien werden mit einem passenden Antibiotikum bekämpft. Oftmals dauert die erste Behandlung bis zu 30 Tage und wird danach alle drei bis vier Monate wiederholt. Eine Besserung trifft sehr schnell ein, ist jedoch keine Bestätigung einer abgeschlossenen Heilung. Zusätzlich wird dem Hund ein entzündungshemmendes Schmerzmittel verabreicht.
Wann ist Zeckenzeit
Die Zeckensaison startet ungefähr im März und endet Ende Oktober. Durchaus kommen aber auch in den kalten Wintermonaten Zecken zum Vorschein. Der gemeine Holzbock wird zum Beispiel schon ab Temperaturen um die 10 Grad aktiv. Zecken benötigen zum Überleben ein feuchtes und warmes Klima. Sie finden aber auch im Winter einen passenden Unterschlupf.
Wie schütze ich meinen Hund vor Zeckenbissen
Da jeder Hund anders auf die verschiedenen Mittel reagiert, muss man für sich und den Hund entscheiden, was am besten hilft. Wir haben Dir hier einmal verschiedene Mittel aufgelistet, welche gegen Zecken helfen können.
Chemische Zeckenabwehr
Die Schulmedizin rät oft zu Spot-on-Mitteln, die aus Einwegpipetten direkt in den Nacken und auf den Schwanzansatz des Tieres aufgetragen werden. Gern wird auch das Scalibor-oder Serestohalsband empfohlen. Dabei handelt es sich um ein Halsband, welches Flöhe, Sandmücken und Zecken abhält. Spot-on-Mittel erhalten meist Nervengiftstoffe, die eine antiparasitäre Wirkung haben. Der Vorteil des Halsbandes: Bei einer Unverträglichkeit kannst du es schnell wieder abnehmen, die Tropfen jedoch weiterwirken.
Mögliche Nebenwirkungen bei chemischen Mitteln
Übelkeit und Erbrechen sowie schuppige Haut und stumpfes Fell sind Hinweise auf eine Unverträglichkeit. Nebenbei kann es zu Juckreiz und Ekzemen auf der Haut kommen.
Borreliose-Impfung
In der Zwischenzeit gibt es auch die Möglichkeit, den Hund gegen Borreliose zu impfen. Tierärzte warnen aber vor der Impfung und raten zu einer alternativen Methode, da der Impfstoff nicht alle Zecken abdeckt. Zusätzlich wurde erforscht, dass bei bereits infizierten Hunden aufgrund der Impfung eine starke Nierenentzündung entstehen kann.
Natürliche Zeckenabwehrmittel
Knoblauch Tabletten
Die Aminosäuren Methionin und Lysin bilden eine für Ungeziefer sehr unangenehme Geruchskomponente, welche Zecken fernhält. Zusätzlich beugen sie Altersbeschwerden vor und erhöhen die Leistungskraft. Solche Tabletten bekommst Du hier*
Bernsteinketten gegen Zecken
Bernstein ist ein fossiles Harz, welches mehrere Millionen Jahre alt ist. Es enthält ätherische Öle, wobei der Mensch dabei bestimmt an Massageöl oder Duftöl für Kerzen denkt. Aufgrund der ständigen Reibung der Steine auf der Haut des Hundes entsteht ein Geruch, der für uns Menschen sehr angenehm ist, jedoch für Zecken sehr abstoßend wirkt. Die Parasiten finden den Geruch ekelerregend, weshalb sie den Hund in Ruhe lassen. Bernsteinketten findest Du übrigens hier*
Homöopathie gegen Zecken
Von einer Einnahme der bekannten „Globuli“ gegen Zecken ist abzuraten, da eine Behandlung über längere Zeit erfolgen muss und das Arzneimittel dadurch unterwünschte Wirkung zeigen kann. Der Hund entwickelt mit der Zeit Symptome, die dem homöopathischen Arzneimittel entsprechen. Diese Anzeichen können kurz andauern oder nach Weglassen des Mittels wieder vollständig abklingen.
Bierhefe gegen Zecken
In Bierhefe sind viele B-Vitamine enthalten. Da Zecken diesen Geruch nicht mögen, steuern sie solche Hunde gar nicht erst an. Allerdings mag nicht jeder Hund den Geschmack, weshalb eine Zufütterung nicht unbedingt problemlos möglich ist. Das Mittel kann auch Magen-Darm-Probleme auslösen. Wichtig ist also, dass man mit einer kleinen Dosis startet, sodass sich der Hund daran gewöhnen kann. Bierhefe kannst Du hier* bestellen.
Empfehlung: Ein Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht plus einen viertel Teelöffel je weitere 2,5 kg. In der Hochsaison kann auch die doppelte Dosis verabreicht werden.
Ätherische Öle gegen Zecken
In vielen alternativen Zeckenabwehrmitteln sind ätherische Öle wie Thymian, Oregano, Wacholder und viele andere enthalten. Geraniol ist dabei offenbar eines der wirkungsvollsten. Das Öl greift den Chitinpanzer der Zecken und Flöhe an, welche dadurch austrocknen. Das Einzelmittel (auch als Kombination erhältlich) kann als Spray oder Spot-on auf die Haut aufgetragen werden. Das Mittel gibt es aber auch in Halsband-Version.
Babypuder und Kieselgur gegen Zecken
Kieselgur ist eine weißliche, pulverförmige Substanz, die hauptsächlich aus den Schalen fossiler Kieselalgen besteht. Kieselgur sowie Babypuder kann alle paar Tage auf dem Fell verteilt werden, um einen Befall durch Austrocknen des Zeckenpanzers stark zu vermindern.
Formel Z gegen Parasiten und Zecken
Die Formel Z hilft nicht nur gegen unerwünschte Tierchen, sondern bringt einige gesunde Eigenschaften im Bezug auf auf die Darmflora sowie den Hautstoffwechsel mit. Formel Z kannst du hier* bestellen.
Empfehlung: Eine Tablette pro 7 kg Körpergewicht dem Futter beimischen oder direkt aus der Hand als Leckerchen füttern.
Kokosöl gegen Zecken
Kokosöl beinhaltet bis zu 60% Laurinsäure. Studien haben gezeigt, dass Zecken sehr stark auf die genannte Säure reagieren. Beißt jedoch trotzdem mal eine Zecke zu, fällt sie nach Kurzem, aufgrund des Schutzmantels, wieder von selbst ab. Die Anwendung ist sehr einfach. Besonders gefährdete Körperteile wie Beine und Arme müssen regelmäßig mit Kokosöl eingerieben werden. Das Öl kann auch als Ergänzung ins Futter gemischt werden.
Wichtig bei der Auswahl ist, dass der Laurinsäuregehalt sehr hoch ist.
Schwarzkümmelöl
Parasiten und Zecken mögen den Geruch des Schwarzkümmelöles nicht, weshalb sie den Kontakt zum Hund meiden. Das Öl kann täglich ins Futter oder in den Wassernapf gegeben werden. Eine Auswahl an Schwarzkümmelöl findest Du hier*
Empfehlung: Aufgrund der im Schwarzkümmelöl enthaltenen ätherischen Ölen, sollten dem Hund nicht mehr als 5 Tropfen pro Tag unters Futter gemischt werden.
Vorsicht bei Katzen! Ihnen fehlt ein Enzym, wodurch sie das Schwarzkümmelöl nicht richtig abbauen können. Das Öl ist für Katzen deshalb giftig!
Zistrose gegen Zecken
Zistrose ist eine Pflanzengattung, welche das Immunsystem von Mensch und Tier stärkt. Zistrose kannst du als Tabletten oder als Tee (hier mehr zu Tee für Hunde) verabreichen. Jedoch muss dein Hund das Mittel mindestens fünf Tage einnehmen, bis es wirkt. Nach ungefähr 10 Tagen ist die vollständige Wirkung erreicht.
Der Zeckensnack von AniForte
AniForte bietet effektive Tabletten für Hunde an, die den natürlichen Schutz auf der Haut und dem Fell verbessern. Diese Tabletten dienen dem Hautstoffwechsel und gelten als eine Maßnahme zur Vorbeugung gegen Zecken. Das Gute daran: Die Kapseln wirken als Ergänzungsfuttermittel gänzlich ohne Chemie während der Zeckenzeit. In den Kapseln befinden sich Bestandteile aus dem Vitamin-B Komplex sowie natürliche Spezialhefen an Malzkeimen und Biertreber.
Mein Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert den AniForte Zeckenschild* zusätzlich noch mit dem AniForte Zeckenspray *.
Hier mehr zum AniForte Zeckenschild für Hunde (klein bis 10 kg) 60 Kapseln.
AniForte Zeckenschild für kleine Hunde bis 10 kg 60 Kapseln – Zeckenschutz Hund, unterstützt den Schutz gegen Zecken, natürlich & effektiv für Junior, Adult & Senior geeignet
Wichtig ist, dass jeder für sich selber entscheidet, welches das beste und effektivste Mittel ist. Sollte aber doch einmal eine Zecke den Weg zum Vierbeiner finden, findest Du unten ein Video, dass Dir erklärt, wie Du Zecken am einfachsten entfernen kannst.
Ebenfalls oft gelesen:
Hier die neuesten Artikel über Krankheiten in Luckys-Welt:
Akne bei Hunden
Junge Hunde mit kurzem Fell leiden mitunter an Akne. Was dann zu tun ist und was gegen Hundeakne hilft, verrät dieser Artikel.
Cholangitis (Gallengangsentzündung) bei Hunden
Bei einer Cholangitis bei Hunden, auch als Gallengangsentzündung bekannt, liegt eine Entzündung im Bereich der Gallenwege vor.
Digitale Hyperkeratose (DH) beim Hund
Bei einer Digitalen Hyperkeratose handelt es sich um eine übermässige Verhornung der Haut, genauer gesagt der Pfotenballen beim Hund …
Erbliche Nekrotisierende Myelopathie (ENM) beim Hund
Bei der Nekrotisierenden Myelopathie handelt es sich um eine starke Schädigung des Rückenmarks. Es kommt zu einer Rückbildung von Teilen …
Kryptorchismus beim Hund
Beim Kryptorchismus handelt es sich um das Fehlen eines oder beider Hodensäcke. Dies kann passieren, wenn der Hodenabstieg auf dem Weg …