Ohrenentzündung beim Hund
Was genau ist eine Ohrenentzündung?
Das Hundeohr besteht aus drei verschiedenen Teilen:
- das Aussenohr ( Ohrmuschel und Gehörgang )
- das Mittelohr ( Trommelfell, Gehörknöchel und Ohrtrompete )
- das Innenohr ( Vorhof, Schnecke und Bogengängen )
Das Aussenohr
Ohrmuscheln sind bewegliche Knorpel. Es gibt verschiedene Ohrenformen wie zum Beispiel Stehohren oder Hängeohren. Der Hund hat aufgrund der vielen Muskeln die Möglichkeit, beide Ohren gleichzeitig in eine andere Richtung zu bewegen.
Dies dient der akustischen Wahrnehmung und wird zur Kommunikation mit anderen Hunden verwendet. Der Gehörgang besteht aussen aus Knorpel und innen aus Knochen. Talgdrüsen sorgen für Ohrenschmalz, welcher das Ohr sauber hält. Bei manchen Rassen findet man feine Härchen im Gehörgang. Diese dienen dazu, Fremdkörper fernzuhalten.
Das Mittelohr
Das Mittelohr besteht aus einem Hohlraum, in welchem sich die drei Gehörknöchel (Hammer, Amboss und Steigbügel) befinden. Diese sind miteinander verbunden und leiten Schallwellen korrekt weiter. Es führt ein Gang vom Rachen in den obengenannten Hohlraum, welchen man als Ohrtrompete bezeichnet. Er ist für den Druckausgleich verantwortlich ist.
Das Innenohr
Das Innenohr beinhaltet das Hörorgan und das Gleichgewichtsorgan. Das sogenannte Labyrinth wird durch feine Membranen mit dem Mittelohr verbunden. Diese Membranen sind mit Flüssigkeit gefüllt und leiten die Schallwellen in flüssiger Form weiter. Die entstehenden Schwingungen reizen das Hörorgan, wodurch elektrische Impulse ans Gehirn weitergeleitet werden.
Das Gleichgewichtsorgan besteht aus einem Vorhof und drei Bogengängen, die mit Sinneszellen ausgestattet sind. Die Zellen informieren das Nervensystem über Bewegungen und Beschleunigungen. So ist es möglich, dass der Hund sein Gleichgewicht halten kann.
Ursache einer Entzündung
Die Ursache kann sehr vielseitig sein. Einerseits können Fremdkörper sowie Bakterien und Infektionserreger eine Entzündung auslösen. Aber auch Ohrmilben können für einen Infekt verantwortlich sein. Die kleinen Viecher ernähren sich von verschiedenen Bakterien, wodurch eine Verdickung der Haut im Ohr die Folge ist.
Dadurch wird das Ohr nicht mehr vollständig belüftet und es entsteht eine warme feuchte Umgebung, welche für die Verbreitung von Bakterien geeignet ist. Wird der Befall nicht behandelt, entsteht ein Teufelskreis.
Besonders Hunde mit langen Ohren sind betroffen. Zum Beispiel der Basset Hound.
Symptome
Folgende Anzeichen weissen auf eine Entzündung des Ohres hin:
- häufiges Kopfschütteln
- Schiefhaltung des Kopfes
- Kratzen und Reiben an den Ohren
- Ohren fühlen sich heisser an
- Ohrmuscheln können gerötet sein
- schwarz-bräunlicher oder gelblicher Ohrenschmalz
Wird eine Entzündung nicht behandelt, kann es sein, dass sich das Hörvermögen deutlich verschlechtert. Wandert die Entzündung bis hin zum Innenohr, kann es zu Gleichgewichtsstörungen kommen. Zusätzlich kann der Gesichtsnerv geschädigt werden.
Diagnose
Der Tierarzt verwendet ein Otoskop, um das Ohr genauer zu betrachten. Ein endgültiges Ergebnis steht nach einer Proben-Untersuchung im Labor fest.
Behandlung
Solltest Du bemerken, dass mit dem Ohr Deines Vierbeiners etwas nicht in Ordnung ist, ist ein Besuch zum Tierarzt unumgänglich. Dieser reinigt den Gehörgang sorgfältig, sodass ein sauberes und trockenes Milieu entsteht. Dadurch können sich Keime nicht weiter vermehren.
Der Tierarzt reinigt das Ohr mit einer antiseptischen Lösung und tupft die abgelösten Beläge vorsichtig mit Tuch und Watte ab. In der Regel wird das Ohr zusätzlich mit einer Ohrensalbe behandelt. Ist der Infekt bereits so fortgeschritten, dass Eiter entstanden ist, wird die Entzündung mit einem Antibiotikum in Tablettenform behandelt.
Vorbeugende Massnahmen
– Abtrocknen der Ohren nach dem Baden
– Kontrollieren der Ohren nach dem Spaziergang
– regelmässiges Reinigen der Ohren (nicht mit Wattestäbchen!)
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